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Team CVJM: Da geht was?!

Gemeinsam Gottes Wirken erleben
Geht da wirklich was? Seit über 30 Jahren bin ich hauptamtlich für den CVJM tätig. Immer wieder frage ich mich: Warum eigentlich das Ganze? Warum der ganze Aufwand? Mache ich das nur, weil ich mich daran gewöhnt habe? Doch dann kommen mir die vielen Erlebnisse und Geschichten in den Sinn, in denen ich Gott in Aktion gesehen habe. Situationen, die mir zeigen: Ja, da steckt Leben drin – eine Menge Energie und Potenzial. Gottes Geist ist spürbar am Werk. Und ich darf Teil davon sein, Teil des großen Ganzen: des Teams CVJM, der Gemeinde Gottes, seines Reiches in dieser Welt. Hier ein paar »Kostproben«:

 

CVJM Magazin Jahresthema Artikel, Mitarbeitende beim Baumhauscamp & auf der Sommerfreizeit

 

Wir haben Stress. Eine geplante Freizeit kann nicht wie geplant stattfinden, und ich habe Fehler bei den Absprachen gemacht. Die Stimmung ist angespannt. Doch mitten in dieser Situation erlebe ich, mit welcher LIEBE die Mitarbeitenden den Teenagern begegnen. Sie setzen sich voll für sie ein, kämpfen um das Beste. Trotz der widrigen Umstände bin ich tief beeindruckt und Gott dankbar für diese engagierten Mitarbeitenden, die mit so viel Herzblut für die Jugendlichen da sind. Da geht was!

 

Beim Vereins­jubiläum sitze ich am Tisch mit den Jugendlichen, die seit diesem Jahr in der Jungschar mitarbeiten: 14, 15 und 16 Jahre alt. Gemeinsam treten wir als Team bei einem »Kneipen­quiz« an. Die Stimmung ist ausgelassen, es wird mit den Nachbar­tischen geflachst, wer die meisten Punkte hat. Noch schöner ist es zu sehen, mit welcher FREUDE und Begeisterung sie von der Jungschar und der Sommerfreizeit erzählen. So jung und schon voll dabei! Da geht was!


Wir kennen uns schon lange und schätzen uns sehr. Doch jetzt ist eine heftige Auseinander­setzung entstanden, weil wir in einer ethisch-­seelsorgerlichen Frage zu unter­schiedlichen biblisch­theologischen Einschätzungen gekommen sind. Wir entscheiden uns für ein Treffen zu viert, um offen miteinander zu sprechen. Im Vorfeld schreiben wir uns Briefe, um unsere Stand­punkte zu erklären. Einige Brücken zueinander finden wir, doch manche Differenzen bleiben bestehen. Was nun? Ablehnung? Den anderen abwerten? Gott sei Dank nicht. Wir lassen einander stehen und erkennen, dass der FRIEDE Gottes größer ist als unsere menschliche Vernunft (Philipper 4,7). Trotz der großen Unterschiede – da geht was!

 

Lydia erzählt mir mit leuchtenden Augen vom Baumhaus­camp. Gemeinsam etwas auf die Beine stellen, schrauben, schnüren, heben, halten, sichern – und das alles im Team. Zu sehen, was möglich ist, wenn alle an einem Plan arbeiten, ist faszinierend. Immer wieder der Blick nach oben: Was kommt als Nächstes? Dabei lesen sie gemeinsam Gottes Wort und machen Entdeckungen, die eng mit dem Erlebten verknüpft sind. Mit welcher Tatkraft und
GEDULD Schritt für Schritt gearbeitet wird, beeindruckt mich. Da geht was!

 

Auf der Familien­freizeit im Sommer wird einer Frau plötzlich klar, wie sehr sie und ihre Familie in den letzten Jahren in Krisen geraten sind. Sie erkennt, dass sie bei all ihrem Streben nach Bildung und Wohlstand Gott aus den Augen verloren haben – und dass das ihrer Familie nicht gutgetan hat. Die FREUNDLICHKEIT der Menschen auf der Freizeit und die gesamte Atmosphäre haben sie so beeindruckt, dass sie beschließt, ihr Leben und ihre Familie wieder mehr auf Gott auszurichten – wie früher, aber doch auf neue Weise. Da geht was!

 

Im Kleinbus sitze ich neben Stass, auf dem Weg nach Kiew. Er ist ehren­amtlicher Mitarbeiter im YMCA Volyn in der Westukraine. Mit großem Engagement berichtet er mir, wie er schon zigmal direkt an die Front gefahren ist, um Kinder zu retten, die unter Beschuss geraten sind. Als CVJM organisieren sie nicht nur Freizeiten für die Kinder aus ihrer relativ sicheren Heimatstadt, sondern holen auch die, die täglich in höchster Gefahr leben. Der Mut, die Energie und die GÜTE, mit der er unterwegs ist, haben mich tief bewegt. Da geht was!

 

Seit Jahr­zehnten treffen sie sich im Bibelkreis und heute darf ich die Einleitung in den Bibeltext geben. Gemeinsam sind sie alt geworden. Und nicht nur das. Sie haben immer wieder Menschen in ihre Gemeinschaft aufgenommen, und tun das bis heute – einsame, verwitwete Menschen, die auf der Suche nach einem Ort sind, wo sie in Gemeinschaft den tiefen Fragen des Lebens nachgehen können. »Deep Talk« würden Jugendliche heute dazu sagen. Ich bin gerührt von ihrem langen Atem, ihrer tiefen Solidarität und Fürsorge füreinander. Welch eine TREUE. Da geht was!

 

Mittwochs gibt es im CVJM Nürnberg das »Fussi zum Frühstück«. Ich schaffe es nicht jede Woche, aber wenn bin ich jedes Mal fasziniert. Menschen aus den unterschied­lichsten Lebens­bereichen treffen sich zum Fußballspielen: Geflüchtete aus aller Welt, Ärzte, die in Deutschland arbeiten und Deutsch lernen, ein obdachloser junger Erwachsener, Ingenieure, Freiwilligen­dienstleistende, zwei, drei CVJM-Sekretäre, Frauen und Männer – eine bunte Truppe. Es wird ordentlich Fußball gespielt, schließlich will man Tore schießen. Doch das Besondere ist die Atmosphäre. Man spürt, dass wir füreinander da sind, auch wenn wir gegen­einander spielen. Mit einem Wort: SANFTMUT. Da geht was!

 

Über die Begegnung mit jungen Paaren freue ich mich immer wieder. Auch wenn unsere Zeit an vielen Stellen durch Oberflächlichkeit und narzisstische Maßlosigkeit geprägt ist, erlebe ich diese jungen Paare ganz anders. Mit welcher Ernsthaftigkeit sie ihre Beziehungen führen, sich um gelungene Kommunikation bemühen, dem anderen Raum geben, sich selbst zu entwickeln, die Beziehung und den Partner wichtig nehmen. Absoluter Respekt! Natürlich passieren Fehler und man wird schuldig aneinander. Aber dieser Wille, dem anderen zum Segen zu werden – einfach klasse. Die Bibel verwendet dafür einen heute etwas veralteten
Begriff: KEUSCHHEIT – Reinheit, Zurückhaltung, Tugendhaftigkeit. Alles andere als veraltet – da geht was!


Ja, da geht was! Der Heilige Geist ist alles andere als eine Theorie oder theologische Konzeption. Gott ist lebendig. Er wirkt, und seine Früchte sind klar erkennbar. Galater 5,22-23
(Luther 2017): »Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freund­lichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.«

 

2025 wollen wir uns mit dem Jahresthema »Team CVJM – Zusammen geht was!« auf Spuren­suche machen und gemeinsam entdecken, wo Gott am Werk ist – bei uns selbst, bei anderen und vor allem dort, wo wir als Team unterwegs sind. Denn das ist entscheidend: Die Früchte des Geistes sind keine Egotrips, sondern immer auf Gemeinschaft und Zusammen­arbeit ausgerichtet. Sie sind nur im Team erlebbar. Eines ist klar: Wenn Gott etwas besonders will, dann ist es Gemeinschaft – ein von ihm geprägtes Miteinander. Ein Zeichen in einer Welt, in der sich so vieles entfremdet, auseinanderdriftet und polarisiert. Der Geist Gottes bewirkt das genaue Gegenteil. Team CVJM? Zusammen geht was! Lasst es uns gemeinsam entdecken!

 

Wenn ihr ähnliche oder ganz andere Geschichten erlebt habt, schreibt mir gerne. Wir würden sie online stellen, um uns gegenseitig zu ermutigen.

 

Michael Götz

Generalsekretär des CVJM Bayern

 

Mehr Artikel aus dem CVJM Magazin findest du in der aktuellen Ausgabe 'Herzenssache'